Mein erster Triathlon 2009 sollte die Kraichgau Challenge am 14. Juni 2009 in Bad Schönborn sein. Es handelte sich dabei um einen Mitteldistanz-Triathlon, das heißt 1,9km Schwimmen, 90km Radfahren und zum Abschluss einen Halbmarathon zu Fuß. Da ich meinen Fokus im Frühjahr vor allem auf meine Lieblingsdisziplin dem Laufen gesetzt habe (siehe Berichte vom Bonn und Mannheim Marathon) bin ich bis Mitte Mai quasi noch nicht Rad gefahren. Geschwommen bin ich das letzte Mal beim Heidelbergman im August 2008. Trotzdem habe ich es dann in den 5 Wochen vor dem Wettkampf immerhin noch auf knapp 800km Radfahren gebracht. Und seit Ende Mai bin ich sogar noch regelmäßig alle 2-3 Tage zum Schwimmen gekommen. Also war ich so vorbereitet, dass ich zumindest in allen Disziplinen einigermaßen gut durch kommen müsste.
Trotzdem war ich die Tage vor dem Wettkampf schlecht drauf, da ich mich ziemlich schlapp und erkältet fühlte. Am Abend vor dem Start habe ich ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, nicht zu starten. Dies hätte mich sehr geärgert, da das Ganze knapp 150€ Startgebühr gekostet hat. Am Sonntagmorgen ging es dann aber einigermaßen und so fuhr ich zwar unsicher, aber dennoch entschlossen zu starten zum Schwimmstart nach Ubstadt-Weiher, wo im Hardtsee geschwommen wird. Das Wetter an diesem Tag war immerhin perfekt für mich: Windstille, nur Sonne, ca. 30°C. Denn nichts hasse ich mehr als Regen und Wind!
Da ich als schlechter Schwimmer in der dritten Startgruppe ran musste, konnte ich zuerst den Topathleten zuschauen, ehe ich meinen Neoprenanzug anziehen durfte um pünktlich um 9:45h im Wasser zu sein. Als ich dann endlich im Wasser war, fühlte ich mich schon deutlich besser und das kühle Nass und der nahende Start belebten meinen Kreislauf merklich. Nach dem Start und den ersten paar hundert Meter stellte ich dann auch erleichtert fest, dass es mir eigentlich gut ging und mich doch ein toller Wettkampf erwarten könnte. Beruhigend kam hinzu, dass mich kaum Schwimmer überholten und ich mit den Schwimmern um mich herum gut mitkam. Auch der regelmäßige Blick nach hinten beruhigte mich zunehmend, da dort doch noch ein paar Schwimmer ein gutes Stück zurück waren. Nach knapp unter 40 Minuten konnte ich dann endlich den See verlassen. Für mich eine überraschend gute Zeit.
Beim Wechseln auf Rad wurde ich gut durch die Helfer unterstützt. So zog man mir meinen Neoprenanzug aus und reichte mir sonst, was ich noch in meinem Wechselbeutel hatte. Als das erledigt war und ich mein Rad holte, war ich noch erleichterter, da ich sehen konnte, dass wirklich noch einige Räder in der Wechselzone standen. Dann ging es auf die ersten ebenen Kilometer auf der Radstrecke.
Das lief auch gleich recht gut los und auf den ca. 8 Kilometer bis Kronau war recht häufig eine Zahl größer als 40 km/h auf dem Tacho zu sehen. Als es dann auf der ersten Steigung in Östringen immer noch gut lief, wurde mir langsam bewusst, dass meine Erkältung wohl wirklich weg war und ich einen guten Tag erwischt hatte. So hielt ich mich auch nicht wirklich zurück und fuhr einfach drauf los, ohne an den abschließenden Halbmarathon zu denken. Auf der gesamten restlichen Radstrecke, die von nun an überwiegend wellig war, erwartete mich dann immer das gleiche Spiel: Bergauf überholte ich recht viele Fahrer, bergab überholten mich dann wiederum oft diejenigen, die ich kurz vor der vorherigen Kuppel überholt hatte. Dennoch konnte ich auf der Radstrecke sicherlich viele Plätze gutmachen, was aber auch daran lag, dass ich einfach spät aus dem Wasser kam. Insgesamt brauchte ich für das Radeln knapp 2:56h, was einem Schnitt von ca. 31km/h bei etwas mehr als 1100 Höhenmetern entsprach. Das hätte ich mir nicht zugetraut. Sicherlich lag es auch daran, dass kaum (Gegen-)Wind auf der Strecke war. Etwas geärgert hat mich lediglich, dass ich zweimal anhalten muss um mich zu erleichtern, da ich bei jeder Verpflegungsstation zwei neue Trinkflaschen aufgenommen und anschließend geleert hatte. Aber bei so einem Wetter war es wohl besser zu viel als zu wenig zu sich zu nehmen.
Als ich dann nach insgesamt 3:42h auf die Laufstrecke ging, wunderte ich mich schon wieder – denn meine Beine waren noch ziemlich locker. So konnte ich die ersten Kilometer immer zwischen je 4:15min und 4:40min laufen, was ich vorher bei kürzeren Triathlons nicht immer geschafft hatte. Beim Laufen warich dann auch nur noch am Überholen. Außer einem einzigen Staffelläufer (der ist also vorher nicht geschwommen und nicht geradelt), überholte mich kein einziger Athlet mehr. Einige Läufer müssen sogar gehen, während ich ohne an meine Grenzen zu gehen es schaffe, mein Tempo zu halten. Den Halbmarathon bin ich dann letztendlich in 1:34:06h gelaufen – das hatte ich früher schon in so manchem reinen flachen Halbmarathon nicht geschafft ;-). Meine Gesamtzeit war am Ende 5:16h. Platz 280 von 966 Männern.
Nachdem ich dann schnell geduscht hatte, musste ich schnell wieder zur Strecke, da meine Freundin Clara bei der S-Distanz mitmachte, die um 14.00h startete. Sie kam auch deutlich früher als erwartet vom Radfahren auf die Laufstrecke und erreichte das Ziel in einer passablen Zeit.
Hier noch ein paar Bilder: