Am 15. Mai 2010 lief ich bei für den Monat Mai kühlen, aber glücklicherweise trockenen und nicht wirklich windigen Verhältnissen meinen ersten Marathon im Jahre 2010. Motiviert durch die guten Ergebnisse bei den zwei Halbmarathons 2010, nahm ich mir vor zum dritten Mal unter 3 Stunden zu bleiben.
Zwar habe ich die Wochen vorher recht viel trainiert, allerdings waren es meist nur 2-3 Läufe pro Woche mit jeweils ca. 50-70 Kilometern. Die restliche Trainingszeit verbrachte ich meist auf dem Rad oder (eher selten 😉 ) im Schwimmbad. Deshalb war ich mir nicht sicher, ob ich wirklich über 42 Kilometer einen Kilometerschnitt von 4:15min/km durchhalten konnte.
Durch die doch recht gute Referenzzeit von 2:59h durfte ich im kleinen ersten Startblock starten, was sich gar nicht besonders optimal herausstellte. Ich konnte zwar gut nach vorne loslaufen, allerdings wurde ich gleich von vielen losstürmenden Halbmarathonläufern, die zeitgleich starteten, überholt. Als dann auch noch der Zugläufer für die 3 Stunden-Zeit deutlich schneller als ich an mir vorbeiging, lies ich mich hinreisen und bin das Tempo mitgegangen. Das war zwar noch nicht hart, allerdings weiß ich auch wie lange ein Marathon noch ist. Bei Kilometer 10 hatte ich dann schon eine Minute Puffer auf meine gewünschte Zielzeit herausgelaufen.
Glücklicherweise drosselte der Zugläufer, in dessen Gruppe ich blieb, dann auch das Tempo und wir liefen so Richtung Mannheimer Innenstadt endlich „nur“ das notwendige Tempo für die 3 Stunden. Nachdem wir diese erreicht haben und die Halbmarathonweiche passiert hatten, war die Gruppe plötzlich sehr klein. Viele Läufer konnten nicht mehr mithalten bzw. nahmen nur am Halbmarathon teil. Zu Dritt liefen wir so über die gefürchtete lange Brücke nach Ludwigshafen. Kurz davor passierten wir die Halbmarathonmarke in einer Zeit von 1:28:17h, also fast 2 Minuten schneller als notwendig – riskant, aber immer noch besser als zu langsam.
Die Strecke durch Ludwigshafen liefen wir sehr einsam. Es waren zwar doch immer wieder viele Zuschauer, Läufer waren jedoch nur vereinzelt weit vor uns und weit hinter uns zu sehen. Als es dann auf Kilometer 30 zuging, wurde mir immer klarer, dass es wieder zu einer guten Zeit reichen wird, denn mir ging es im Wesentlichen noch sehr gut. So konnte ich mich auch die meiste Zeit durch Ludwigshafen mit dem Zugläufer – einem ambitionierten Heidelberger Triathleten – unterhalten, was das Rennen durchaus kurzweiliger gestaltete. Die Kilometerzeiten waren permanent auch auf 3h Kurs. Also nicht zu schnell.
Als es mir nach Kilometer 35 immer noch gut ging, beschleunigte ich etwas, denn durch Blick auf die große Brücke zurück nach Mannheim konnte man das Ziel langsam erahnen. Auf der Brücke selbst wurde ich dann zwar bedingt durch die Steigungen etwas langsamer als zuvor, konnte aber doch ein paar wenige Läufer überholen. Zurück auf der Mannheimer Seite wusste ich dann, dass heute nichts mehr schief gehen wird. So genoss ich die letzten Kilometer.
Meinen 18. Marathon beendete ich schließlich in neuer persönlicher Bestzeit von 2:56:32h als 30. von 886 Männern.