Drei Wochen nach dem Ironman wollte ich spontan meine Laufform testen und startete deshalb am 25. Juli 2010 in Ubstadt-Weiher beim 10km-Hardtseelauf. Bei klarem Himmel aber für Juli kühlen Temperaturen ging der Lauf gleich gut los, denn nach ca. 300m war ich sehr überraschend schon ziemlich weit vorne dabei, nachdem ich davor die ganzen Läufer überholt habe, die sich zielstrebig in den ersten drei Reihen aufgestellt hatten. Die ersten Kilometer lief ich zusammen mit 3-4 anderen Läufern und einer Läuferin ein für mich hohes und konstantes Tempo von um die 3:40min/km. Ganz vorne marschierte ein einzelner Läufer, den ich schon als Sieger ausgemacht hatte. Nachdem wir den Hardtsee passierten, wurden die Läufer um mich herum langsamer und konnten nicht mehr folgen. So befand ich mich alleine an dritter Stelle im Lauf, denn ein Läufer aus unserer kleinen Gruppe hatte sich zuvor etwas abgesetzt.
So lief ich die Kilometer in Richtung Wald stets mit Sichtkontakt zum Erst- und Zweitplatzierten, aber auch mit Hörkontakt 😉 zu meinem Hintermann, den ich stets hecheln hörte. Da ich das Tempo weiter laufen konnte, wurde mir langsam klar, dass meine Laufform gut ist, obwohl ich vor und nach dem Ironman-Marathon kaum gelaufen bin – von Tempotraining mal ganz abgesehen (das letzte muss vorm Mannheim Marathon gewesen sein). Also dachte ich mir, dass wenn alles gut geht der dritte Platz drin sein könnte.
Nach ungefähr der Hälfte der Strecke konnte ich erkennen, dass der Führende, der zu diesem Zeitpunkt knapp 50-100m vor mir liegt, langsamer wird. Der Zweite überholte ihn auch bald und ich war mir eigentlich sicher, dass ich ihn auch noch überholen werden, ohne dass ich schneller laufen muss. Bei Kilometer 9 hörte ich endlich niemand mehr von hinten und der ehemals Führende war nur noch knapp 10m vor mir. Doch scheinbar motivierte ihn nun meine Atemgeräusche, denn er lief nun mein Tempo – ich kam also nicht mehr näher.
So liefen wir dann auch ins Ziel, denn es war schon hart genug und befriedigt durch die gute Zeit hatte ich irgendwie keine Lust mehr, nochmal zu attackieren. Im Ziel war ich folglich Dritter von 160 Männern in einer Zeit von 37:19min – drei Sekunden hinter dem Zweitplatzierten. Mit einer neuen 10km-Bestzeit (35 Sekunden schneller als bisher) ohne viel Training war ich doch sehr zufrieden. Da könnte mit etwas mehr Lauftraining im Herbst eine Zeit von unter 37min drin sein.