Meine letzter sportlicher Höhepunkt 2011 sollte am 30. Oktober 2011 der Frankfurt Marathon werden. Bis zwei Wochen vorher sah auch alles danach aus, dass ich meine bisherige Bestzeit von ca. 2:56:30h verbessern könnte. Allerdings nur bis zwei Wochen, denn dann erkältete ich mich und konnte quasi nicht mehr trainieren. Einmal lief ich noch eine Woche vorher und jeweils eine Stunde am Mittwoch und Donnerstag vor dem Wettkampf. Am Wettkampftag war ich dann wenigstens gesund.
Das Wetter war optimal, da es knapp über 10°C hatte, windstill und trocken war. Da ich keine Lust darauf hatte eine solide Zeit von 3:10h zu laufen, die ich mir trotz Trainingsausfall sicher zutraute, nahm ich mir vor die 2:59h zu riskieren. Notfalls würde es halt am Ende hart bzw. ich verfehle das Ziel mit einem Einbruch deutlich – dennoch ging ich das Risiko ein.
So lief ich in Zeiten konstant zwischen 4:10 und 4:15min pro Kilometer los. Leider war es von Beginn an nicht ganz so locker wie es ein Marathon am Anfang sein sollte. Daher glaubte ich zu Beginn kaum, das Tempo durchhalten zu können. Dennoch lief ich es weiter. Pessimistisch stimmte mich auch, dass ich von Anfang an um meine anaerobe Schwelle von 184 Herzschlägen die Minute lief.
Glücklicherweise wurde es dann jedoch lange nicht schlimmer und ich lief bei konstantem Puls und konstanten Kilometerzeiten nach 1:28:30h durch die Halbmarathonmarke. Ich hatte also immerhin einen Puffer von 1:30min und fühlte mich nicht schlimmer als nach 10km. So kam bei mir etwas Hoffnung auf, dass ich die 3h doch unterbieten könnte und das Risiko sich gelohnt hatte.
Schwerer wurde es dann auf der langen Mainzer Landstraße zurück in die Innenstadt von Frankfurt, dennoch konnte ich das Tempo hoch halten. Leider kam immer wieder etwas Hunger auf und so war ich froh, dass es bei den Verpflegungsstationen ab 30km immer wieder Cola gab. Das stillte das Hungergefühl immer ein wenig. In Frankfurt bei 36km wurde es dann richtig schwer, allerdings war dies auch der Punkt an dem ich mir ausgerechnet hatte, dass ich mit einem 4:30er Kilometerschnitt weiterlaufen konnte und immer noch unter 3h bleiben würde. Also wurde ich etwas langsamer. Bis hierhin war es übrigens sehr voll um mich herum, was die Jahre davor, als ich ähnliche Zeiten gelaufen bin, nicht der Fall war. Bei 39km überholten mich dann die 3h Zugläufer, die etwas zu schnell waren, mit einer recht großen Gruppe. Danach lief ich erstmals etwas alleine und so wurden die letzten zwei Kilometer noch mal recht hart, da es zwei sehr lange Geraden sind, die nicht enden wollen.
Im Ziel kam ich dann souverän in 2:59:02h an. Mein Ziel unter 3h zu bleiben habe ich also erreicht. Wegen des Trainingsausfalls war ich auch sehr glücklich darüber, obwohl ich mich natürlich auch ärgerte, denn mit mehr Training wäre eine deutlich bessere Zeit drin gewesen. Mit der Zeit kam ich auf Platz 706 von 10054.