Meinen ersten Wettkampf in der Saison 2012 war am 29.4. der Heidelberger Halbmarathon. Das (Sport-)Jahr lief bis dahin eher mäßig und mehrere Erkältungen ließen immer wieder einzelne Tage bis manchmal auch eine ganze Woche kein Training zu. Die ersten zwei Aprilwochen verbrachte ich dann aber auf Mallorca und konnte dort gut auf dem Rad Kilometer fressen. Allerdings bin ich kaum gelaufen, genauso wie in den zwei Wochen vor Mallorca als auch in den zwei danach, also genau vor dem Halbmarathon. Genauer gesagt belief sich mein Laufpensum in den 6 Wochen vor Heidelberg auf stolze 50km, also nicht mal 10km die Woche :-).
Und bei den 50km war nicht ein Tempolauf dabei. Immerhin bin ich aber in den zwei Mallorcawochen 1500km Rad gefahren. Was für eine Zeit also in Heidelberg möglich war konnte ich absolut nicht abschätzen, denn ich habe zwar viel Sport gemacht, aber quasi kein Lauftraining.
Meine Strategie war daher erstmal flott loszulaufen und nach 2-3km zu schauen wie ich mich fühle um dann zu entscheiden ob ich weiter flott bleibe oder Tempo rausnehme. So lief ich die ersten Kilometer jeweils um die 3:50min/km und das klappte erstaunlich gut. Daher behielt ich dieses Tempo den gesamten flachen Teil bis Kilometer 7 bei. Der Anstieg zum Philosophenweg verlief schon zäher, allerdings konnte ich gut mit den anderen Läufern um mich herum mithalten.
Leider konnte ich dann vor allem bergab nicht so schnell laufen wie zum einen ich will und zum anderen meine Mitläufer, denn ich wurde gnadenlos überholt. Der Grund dafür war einfach, dass ich meinem Knie nicht ganz traue und nichts riskieren wollte.
Beim kurzen aber harten Anstieg am Stift Neuburg merkte ich schon mehr, dass ich in der Vorbereitung kaum gelaufen bin, denn es war hart und ich konnte im Gegensatz zu den früheren Jahren dort niemanden überholen. Dennoch war ich weiter zufrieden und auf einem guten Weg zu einer Gesamtzeit von 1:30h. Auch die flachen Kilometer in Ziegelhausen konnte ich mit einer 4er Pace laufen.
Der letzte Anstieg vor allem an der Kirche vor dem Schloss-Wolfsbrunnenweg war dann aber sehr hart. Es war zwar nicht brutal anstrengend, doch ich hatte nicht mehr viel Kraft um hier wirklich Tempo zu machen. Doch den Läufern um mich herum ging es ebenfalls nicht besser. Bei Kilometer 19 war ich dann genau nach 1:22h. Und da es von hier an nur noch bergab und flach war, dachte ich unter 1:30h bleiben zu können. Doch trotz gutem Bergablaufen (3:40min/km) und noch mal vollem Tempo in der Hauptstraße stand am Ende eine Gesamtzeit von 1:30h. Das bedeutete Platz 59 unter 2702 Männern.
Im Nachhinein bin ich sehr zufrieden. Dass es nur 50km in den 6 Wochen davor waren habe ich zum Glück erst nach dem Wettkampf gesehen, den ich dachte es seien doch ein paar mehr gewesen und es hätte mich bestimmt im Vorfeld pessimistischer gestimmt. Gemerkt, dass es nur so wenig KM waren habe ich vor allem am Tag danach, als ich einen wirklich heftigen Muskelkater hatte.
Eins noch: Zwar lief der Tag läuferisch gut, dennoch hatte er noch eine böse Überraschung für mich übrig: Als ich nach dem Lauf zu meinem Fahrrad wollte (genauer: meinem neuen Triathlonrad „Canyon Speedmax AL“), mit dem ich anschließend noch zu einem Fußballspiel meiner Freundin nach Meckesheim fahren wollte, stand dieses nicht mehr da :-(. So war meine Auslaufstrecke die zur Polizeidirektion Heidelberg um direkt Anzeige zu erstatten.