Nach dem für mich erfolgreichen Ironman Regensburg im Juni war sechs Wochen später der Heidelbergman am 29. Juli 2012 mein nächster Wettkampf. Das Training nach dem Ironman war eher weniger optimal: Zwar hatte ich in den 1-2 Tagen nach dem Wettkampf eigentlich wenig Probleme, d. h. ich hatte kaum Muskelkater oder sonstige Schmerzen, sondern ich war einfach etwas schlapp.Irgendwie hielt diese Trägheit dann nicht nur 2 Tage sondern sogar 2 Wochen an, so dass ich in dieser Zeit außer 1-2 kurzen und lockeren Läufen kaum trainieren konnte und wollte. Dazu kam dann auch noch die Fußball EM einige lange Abende in der Firma, das Gefühl nach dem Highlight ja nicht mehr trainieren zu müssen sowie meine Hochzeit ;-). Insgesamt bin ich in den 6 Wochen nach Regensburg ca. 12km geschwommen (gar nicht soo schlecht), 80km gelaufen und 140km geradelt.
Wie auch immer, ich war zwar nicht perfekt vorbereitet, doch einen Start beim „Heimrennen“ lasse ich mir nur wenn es gar nicht anders geht nehmen. Das Wetter am Wettkampftag war wie immer beim Heidelbergman: Es regnete, was vor allem für die steilen Abfahrten vom Königstuhl große Gefahr bedeutet. Das Schwimmen lief ganz gut, wohl auch da der Neckar gut Strömung hatte. So kam ich nach knapp 24min aus dem Wasser und machte mich gleich auf zum Radfahren. Hier merkte ich schon, dass ich nicht so wahnsinnig gut in Form war, da ich merklich langsamer als sonst war und es durchaus hart war und die Beine an den steileren Stücken brannten. Auch bergab ließ ich es wie zum Glück viele andere vorsichtig angehen.
Daher war ich vor allem froh nicht gestürzt zu sein, als ich am Neckar zurück Richtung Wechselzone fuhr. Beim Start des Laufens war ich vor allem gespannt, wie schnell ich sein werde. Wie immer lief ich bergan irgendwo zwischen 4:30min und 5min pro Kilometer und schminkte mir eine Gesamtlaufzeit von 40min schon ab, auch wenn es jedes Jahr das gleiche ist und ich beim Bergablaufen wieder so viel reinhole, dass es meist fast für 40min reicht. Leider bekam dieses Mal schon nach ca. 1km ein starkes „Drücken/Ziehen“ an der hinteren Hüftmuskulatur. Ich weiß nicht ob und wenn ja wie viel langsamer ich dadurch lief, doch irgendwie ging es, auch wenn ich permanent überlegte mal ein paar Meter zu gehen in der Hoffnung dass es dadurch verschwinden könnte.
So lief ich bis zum Wendepunkt weiter. Bis dahin ging es hauptsächlich bergauf, danach nur noch bergab. Beim Bergauflaufen war ich schon sehr gespannt wie das Bergablaufen sein wird, denn entweder so dachte ich mir geht das Ziehen weg oder es wird viel schlimmer bei jedem Aufprall. Glücklicherweise war es ersteres und das Ziehen war bald weg und ich konnte halbwegs flott bergab laufen.
Nachdem ich den letzten Kilometer, der flach ist, noch mal voll laufen konnte, war meine Gesamtlaufzeit mit 40:46min sogar noch im Rahmen. Meine Gesamtzeit betrug 2:28:52h – das war auch schon ein paar Minuten schneller in der Vergangenheit. Damit belegte ich Platz 81 von 405 Männern.