Dummerweise wurden 2013 der Mannheim Marathon sowie die Kraichgau Challenge, ein Mitteldistanz-Triathlon um die Ecke, auf das gleiche Wochenende gelegt. Ich stand also vor einem echten Dilemma. Die Kraichgau Challenge ist ein toller Wettkampf, direkt vor der Haustür und dazu auch noch ein gutes Training für den Frankfurt Ironman. Den Mannheim Marathon bin ich seit es ihn gibt (2004) immer gelaufen und zur diesjährigen zehnten Austragung hat der Veranstalter einen „Club der Giganten“ ausgerufen, zu dem alle „Immer-Starter“ gehören und somit ich natürlich auch.
Was also tun? Diese Frage stellte ich mich die ganzen Wochen vor dem Wochenende um den 8. und 9. Juni. Für die Challenge meldete ich mich dann doch an und somit blieb also nur noch die Frage was ich mit dem Marathon tue. Dass ich nicht den Marathon laufen wollte war natürlich klar, denn das wäre schon ohne Challenge vier Wochen vor einem Ironman keine gute Idee. Aber ein lockerer Halbmarathon, sozusagen als Trainingslauf in gemütlichem Tempo – das müsste doch gehen.
Am Freitag haderte ich immer noch mit der Entscheidung, die mir dann eine Kollegin abnahm. Da sie nicht starten wollte kam ich plötzlich an eine günstige Startnummer und konnte daher nicht mehr nein sagen.
Der Samstag war dann ganz im Zeichen des Sports und durchaus etwas stressig. Morgens fuhren wir erst nach Mannheim um die An- bzw. Ummeldung klarzumachen. Von da aus ging es direkt nach Ubstadt an den See, wo ich mein Fahrrad für den Triathlon am Sonntag einchecken musste. Anschließend entspannten wir noch eine Weile am See und ich schwamm noch ganz gemütlich eine kleine Runde, so ca. 15-20min.
Dann zog ich am See meine Laufklamotten an und wir fuhren wieder direkt nach Mannheim. Dort kamen wir ganz bewusst recht knapp vor dem Start um 19h an und ich machte mich direkt auf in meinen Startblock „A3“ :). Einlaufen musste ich nicht, denn als Zielzeit hatte ich mir 1:59h vorgenommen, was für mich ein ziemlich gemütlichen Tempo bedeutet.
Von Beginn an lief ich einfach mal mit den Leuten um mich herum mit, was wirklich locker war. Dennoch war ich nach ca. 2km schon ziemlich nass geschwitzt, da es auch um 19.00h noch recht warm war und die Sonne schien. So lief ich gemütlich weiter, wenngleich ich etwas schneller als die angepeilte Zielzeit unterwegs war. Bei den Verpflegungsstellen machte ich immer halt und trank und aß was ich bekommen konnte, denn meine Hauptsorge war nicht dass meine Beine dann am Sonntag zu schwer werden, sondern eher dass ich dehydriere und meine Glykogenspeicher leere.
An Stellen an denen keine Zuschauer waren- ich wollte ja niemanden verwirren -, streute ich immer mal wieder etwas Lauf-ABC ein, also lief seitlich, winkelte die Beine an usw. So sah ich beim seitlich laufen, wobei man einen guten Blick auf das Feld bekommt, bei Kilometer 13/14 einen Kollegen mit dem ich dann zusammen bis nach Mannheim lief. Das war ziemlich angenehm, denn da der Kollege den Marathon lief und sich noch nicht allzu sehr verausgaben wollte, unterhielten wir uns die restliche Zeit. In Mannheim trennten wir uns dann, ich wünschte ihm alles gute für die verbleibenden 22km und ich lief wie angekündigt locker, dennoch ca. 6min zu schnell in 1:53h ins Ziel.
Dort angekommen suchte ich erstmal eine Weile meine Frau, ehe wir noch ein kleines Abendessen im Sponsorenbereich zu uns nahmen, in den wir aufgrund meiner 10. Teilnahme eingeladen waren. Ein Poloshirt mit „Club der Giganten“ 😉 Aufdruck gab es obendrein noch gratis für mich dazu.
Anschließend ging es sofort nach Hause ins Bett um noch ein bisschen für die nur wenige Stunden später stattfinde Kraichgau Challenge zu regenerieren. Ob die ganze Aktion nun vernünftig war oder nicht kann ich noch nicht beurteilen, doch immerhin konnte ich den Nimbus als Teilnehmer bei allen Austragungen in Mannheim beibehalten.
Ach ja, in der Zeit von 1:52:44 belegte ich Platz 812 von 2740 Männern :-).