Heidelberger Halbmarathon 2014

Eine Woche nach dem 10km Germanenlauf in St. Ilgen stand am 6. April 2014 der Heidelberger Halbmarathon auf dem Programm.  Die Blasen an meinen Fersen, die ich beim 10km Wettkampf davon getragen habe und von denen ich hier besser keine Bilder poste ;), schmerzten die ganze Woche bei jedem Schritt. Dennoch riss ich mich am Dienstag zusammen und bin locker die Halbmarathonstrecke abgelaufen, denn das habe ich das ganze Jahr noch nicht geschafft und einmal vor dem Halbmarathon brauche ich das für den Kopf. Ansonsten war ich nur noch einmal mit Meike im Radanhänger sehr lockere 5km Laufen, 30min Schwimmen und lies ansonsten meine Blasen heilen. Da die am Samstag immer noch in den meisten Schuhen ziemlich weh taten, entschloss ich mich zum ersten mal mit sehr dünnen und leichten Wettkampfschuhen zu laufen, die ich eigentlich nur in der Freizeit und nie zum Sport anziehe und mir nur aus Modezwecken gekauft habe ;). Immerhin hatte ich damit keine Schmerzen. Ob es allerdings zum Laufen eine gute Wahl war, da war ich mir nicht sicher, denn die Sohle ist so dünn, dass der Laufstil damit zwangsläufig anders als in anderen Schuhen ist, da die Beinmuskeln anders belastet werden.

Doch genug von Wehwehchen und Zweifeln und nun zum Wettkampf. Das Wetter war wie meistens in Heidelberg gut, d. h. trocken, sonnig und nicht zu warm. Trotz der wenigen Trainingskilometer im Jahr 2014 wollte ich dennoch versuchen unter 1:30h zu laufen. So versuchte ich die ersten sieben flachen Kilometer mit einem Schnitt von 4min/km zu laufen, doch im Gegensatz zu den Vorjahren schaffte ich das meist nicht ganz und es war auch schon ziemlich hart.

Als es dann zum Philosophenweg hoch ging, war mir klar, dass die 1:30h quasi nicht mehr machbar waren, denn es war sehr anstrengend und ich zu langsam. Am Berg lässt sich das Tempo dann immer schwer einschätzen und ich weiß nie ob ich schneller oder langsamer als im letzten Jahr laufe. Immerhin wurde ich nicht überholt, sondern machte eher langsam ein paar Plätze gut. Allerdings war ich aber auch weiter hinten im Feld als sonst und damit ist das nicht verwunderlich.

Da ich schon flach und bergauf nicht schnell war, entschloss ich mich bergab im Gegensatz zu den letzten Jahren, in denen ich meine Knie schonen wollte, diesmal eher Gas zu geben um etwas Zeit gutzumachen. Trotzdem wurde ich viel überholt und ob ich wirklich schneller als sonst war, weiß ich auch nicht ;-).

Der Anstieg am Stift Neuburg war wir immer hart und ich gefühlt langsam, doch zum Glück geht das immer schneller rum als es zunächst aussieht, wenn man unten hoch schaut. Nach dem Hügel unten in Ziegelhausen angekommen, waren genau 2/3 der Strecke absolviert. Die letzten Jahre war ich hier bei 57/58 min und schaffte es dann sehr knapp insgesamt unter 1:30h. Dieses Jahr war ich dort bei knapp über einer Stunde. Mir war also klar, dass es nix werden wird mit unter 1:30h und als ich hochrechnete, dass ich schon über 2min langsamer bin und auch langsamer unterwegs war, dann kam ich eher bei 1:32/33h raus.

Kurz vorm Ziel

Kurz vorm Ziel

Naja, dachte ich mir, passt halt zu meinem Trainingszustand. Dennoch lief ich konzentriert weiter, doch auf dem Flachstück in Ziegelhausen und Schlierbach blieb ich deutlich über 4min/km. Auf dem anschließenden härtesten Teilstück an der Kapelle in Schlierbach hoch war es wie immer hart doch ich gab alles und begann ein paar Läufer zu überholen. In dem Stil ging es auf dem Schlosswolfsbrunnenweg weiter. Bei Kilometer 18, kurz bevor es wieder bergab geht, war ich ganz überrascht zu sehen, dass die Uhr erst bei 1:18:30h stand. Das hieß wenn ich alles geben würde – vor allem bergab – könnte ich mit einem 4er Schnitt noch knapp nah an 1:30h kommen.

So kam es dann auch. Bergab wurde ich nicht überholt und das letzte Stück durch die Hauptstraße lief ich relativ alleine und konnte so die Anfeuerungen der vielen Zuschauern genießen. Durchs Ziel lief ich dann in genau 1:30:40h. Das war mein schlechtestes Ergebnis in Heidelberg seit 2008 (damals 1:37:20h). Ich bin zwar jetzt nicht wahnsinnig glücklich mit dem Ergebnis, aber enttäuscht bin ich auch nicht, denn es spiegelt ziemlich genau meinen Trainingszustand wider. Gut war vor allem, dass ich komplett am Limit und dennoch sehr konstant durchgelaufen bin. Die Jahre davor bin ich 10km meist schon in der 37/38min Region gelaufen und war auch immer schon 2 Wochen auf Mallorca zum Radfahren. Dieses Jahr bin ich statt knapp 2000km erst 50km Radgefahren ;-). Passt also. Ach ja, mit der Zeit belegte ich den 102. Platz unter 2655 Männern – natürlich auch die schlechteste Platzierung seit 2008.

Schmerzen von meinen Blasen hatte ich beim Laufen übrigens gar keine. Sowas kann man bei Wettkämpfen zum Glück gut ausblenden. Etwas ungewohnt waren die Schuhe schon, da durch die dünne Sole fast Barfußlaufgefühl aufkommt. Das merkte ich vor allem am Abend und am nächsten Tag. So heftigen Muskelkater hatte ich selten. Vor allem an Stellen an denen ich sonst keinen habe wie z. B. an der unteren Wadenmuskulatur. Ich kam kaum die Treppen runter. Man beachte die dünne Sole auf dem Bild oben. Negativ dazu beigetragen hat natürlich auch, dass es mir mit den bisher gelaufenen 200irgendwas Trainingskilometern im Jahr 2014 deutlich an Substanz fehlte.

Jetzt heißt es erst mal gesund bleiben und stetig, aber nicht zu schnell das Training steigern. Gemeldet bin ich noch für den Mannheim Marathon. Wenn ich von nun an halbwegs weiter trainieren kann, sollte eine knappe Sub3h Zeit drin sein. Ende September starte ich dann beim Ironman Mallorca. Zum Glück habe ich noch den ganzen Sommer zum Radln.

 

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