Durch die erst für Ende September 2014 geplante Langdistanz entschied ich mich zunächst nicht wie sonst bei der Kraichgau Challenge teilzunehmen, da diese sowohl zwei Wochen nach dem Mannheim Marathon stattfand und ich sie auch noch nicht als Vorbereitung für den Ironman auf Mallorca brauchen würde.
Nach dem kleinen Disaster beim Mannheim Marathon konnte ich aber direkt weiter trainieren und spürte kaum Auswirkungen wie Muskelkater. Dass ich beim Marathon die letzten 11-12km eher spazieren gegangen bin, hatte also zumindest etwas positives. Dazu kam, dass ich sogar drei Mal kurz Schwimmen war und so sogar auf stolze 13km Schwimmtraining in 2014 kam ;-). Normal wären das 5-10 fache :-).
Dennoch entschied ich mich am Freitag vor dem Kraichgau Triathlon mich für die kürzere „S-Distanz“ nachzumelden. Da ich nicht sicher war, ob ich wirklich 1500m am Stück schwimmen konnte, bin ich direkt nach der Meldung noch mal in den See um das sicherzustellen. Es ging, wenn auch langsam. In der gesamten Woche hatte ich schon recht viel trainiert und da es sowieso eher ein Trainingswettkampf war, bin ich auch samstags noch mal über 100km Radfahren gegangen.
Doch zum Wettkampf. Bei ganz gutem Wetter, d. h. mehr als 20°C, kein Regen, aber leider etwas Gegenwind auf der Radstrecke begann das Schwimmen mit Neoprenanzug-Verbot. Zwar bringt vor allem mir als schlechter Schwimmer der Anzug recht viel, doch es ist dennoch ein wenig kraftzehrender vor allem für die Arme. Daher war ich sogar froh, da mich so ein entspannteres Schwimmen erwarten würde und eine Topzeit war eh nicht zu erwarten.
So war es dann eigentlich auch. „Eigentlich“, da ich zwar von der Anstrengung her recht locker schwamm, doch leider schwammen vermutlich auch wegen das Neoverbots viele um mich herum dauernd Brust. Deshalb musste ich stets sehr aufpassen, um die Beine der anderen nicht sonst wohin zu bekommen. Als ich nach knapp 37min den See verlies war ich zunächst enttäuscht, denn auf der Bahn schwimme ich 1500m ohne Neo in knapp 30min. Da ich im Nachhinein jedoch gesehen habe, dass ich die 370. beste Schwimmzeit von 533 Schwimmern hatte, war ich gar nicht mehr so unzufrieden, denn für mich fühlte es sich eher nach der 532. Zeit an.
Nach einem für meine Verhältnisse schnellen Wechsel fing es dann auf dem Rad an richtig gut zu laufen. Ich konnte trotz Gegenwind sofort ein gutes und hartes Tempo fahren und fuhr an allen anderen ungewohnt schnell vorbei – aber gut, so ist das halt wenn man am Ende aus dem Wasser kommt. Dabei blieb es dann die gesamte Radstrecke über. Ich habe nicht einen Fahrer überholt, der auch nur leicht langsamer war als ich – alle waren deutlich lahmer. Als ich sogar bergab Fahrer überholte begann ich zunächst zu zählen, da es gefühlt das erste Mal überhaupt war, dass ich bergab jemanden überholte. Ich bin mir aber sicher, dass ich mindestens drei Hände gebraucht hätte ;-). Für die 41km Rad mit ca. 500Hm benötigte ich 1:16:52h. In der noch nicht konsolidierten Ergebnisliste bedeutete das die 46. beste Radzeit, was schon recht ordentlich ist. Überholt hat mich gar niemand, auch nicht bergab.
Das Laufen begann auch gut. Generell gehe ich in die 10km einer olympischen Distanz immer mit dem Ziel an sie in unter 40min zu laufen. Leider zeigte meine Laufuhr Kilometerzeiten von über 4min/km an, weshalb ich trotz gefühlt hohem Tempo schon glaubte es nicht in unter 40min zu schaffen. Als ich nach der ersten von zwei Runden jedoch sah, dass ich noch unter 20min war, wusste ich dass es reichen sollte. So bin ich das recht hohe Tempo auf der leicht welligen Strecke durchgelaufen und kam mit einer Laufzeit von 39:45min nach insgesamt 2:38:01h als 63ter Mann ins Ziel. Die Laufzeit war wohl die fünftbeste.
Da ich in allen Disziplinen gute bis sehr gute Leistungen bringen konnte und es vor allem sehr viel Spaß gemacht hat, konnte ich nun über den Einbruch beim Mannheim Marathon etwas hinwegsehen. Die Motivation für den Ironman und das notwendige Training war zurück.