Hätte ich 2015 sportlich etwas Großes wie eine neue Marathonbestzeit oder einen Ironman vor, würde ich den Winter aus sportlicher Sicht als katastrophal bezeichnen. Im Dezember war ich zweimal, im Januar einmal (siehe Bericht zu Dielheim) und im Februar gar nicht Laufen. Radfahren außer zur Arbeit war ich genauso gar nicht wie Schwimmen. Leider war ich meistens erkältet. Da ich mich aber bewusst zu keinem wichtigen Wettkampf angemeldet hatte und mein Gewicht zum Glück konstant blieb, war mir das fast egal.
In der zweiten Märzwoche ging es dann zum Glück wieder und so war ich sonntags 1h locker Langlaufen, dienstags 30, donnerstags 50 und freitags 60 Minuten (nicht Kilometer 😉 ) wirklich sehr locker – d. h. im 6min/km Schnitt – laufen. Samstags war dann der Germanenlauf in meinem Wohnort St. Ilgen und da gilt: Wenn ich hier und nicht krank bin, dann mache ich da mit.
Durch das ungewohnte Training stand ich so mit schweren Beinen und Muskelkater am Start. Wirklich einschätzen welche Zeit drin wäre konnte ich nicht. Aber unter 4:30min/km (=45min auf 10km) sollte ich eigentlich immer drauf haben, d. h. über eine langsamere Zeit wäre ich enttäuscht gewesen. 4:15min/km (=42:30min) wäre ok und jede schneller Zeit wäre super.
Zu Beginn musste ich mich trotz allem Trainingsrückstand bremsen, um nicht viel schneller als 4min/km zu laufen, was auch klappte. Nach 2km – ich war knapp unter 8min und damit auf 40min Kurs – machte meine Uhr schlapp und so musste ich zum ersten Mal in einem Wettkampf ohne permanente Zwischenzeiten laufen. So gab ich einfach alles was ging und hoffte, dass es vielleicht sogar für 40min reichen würde. Luft hatte ich genug, aber meine Beine waren vom Start weg schwer und sie fühlten sich so an, wie bei einem Marathon nach 30km. So liefen mir auf den letzten 2km noch 2 Läufer aus der 4er Gruppe, in der ich die meiste Zeit lief, noch nach vorne weg, überholt wurde ich aber quasi im ganzen Rennen nicht.
Am Ende brauchte ich 40min und 3 Sekunden. Prinzipiell ist das natürlich super mit dem wenigen Training. Mit einer Uhr wäre mir das aber nicht passiert – bei aller Erschöpfung: Einen kurzen Sprint ins Ziel hätte ich sicher noch gemacht. Damit beendete ich das Rennen als 15. von 170 Teilnehmern und einem Muskelkater wie nach einem harten Marathon.