Wie immer wenn ich daheim und gesund bin, startete ich am 26. April 2015 beim Heidelberger Halbmarathon. Wie schon im vorherigen Bericht geschrieben, habe ich von Dezember bis einschließlich Februar nicht trainiert. Seit Anfang März konnte ich dann aber kontinuierlich trainieren, wobei ich meist nicht mehr als 3-4x pro Woche schaffte. Allerdings ging es stets besser als noch beim Trainingsstart 2015. Ich hatte nie schwere Beine oder Muskelkater, weder beim noch nach dem Laufen. Auch die 2 langen Läufe, die ich vor dem Halbmarathon gemacht habe, liefen überraschend gut. Dazu war ich noch von Ende März bis Anfang April 2 Wochen auf Mallorca, wo ich insgesamt 1100km Radgefahren bin. Das war zwar einiges weniger als sonst im Trainingslager, ich glaube aber dennoch, dass es für meine Form so am besten war denn ich wurde im Gegensatz zu einigen Trainingslager davor nicht krank und hatte ja auch keine Basis, denn ich bin vor Mallorca 2015 stolze 130km Rennrangefahren, habe also dort verzehnfacht.
Beim Halbmarathon 2014 hatte ich insgesamt eine schlechtere Vorbereitung und lief dann 1:30:40h. Daher wollte ich dieses Jahr unbedingt unter 1:30h laufen und traute mir das auch alle mal zu.
Von Beginn weg lief ich ziemlich genau einen 4er Kilometerschnitt. Es war zwar schon ziemlich anstrengend, aber das ist ja normal bei einem Halbmarathon – viel einteilen muss man sich da nicht. 2014 konnte ich die ersten flachen 7km nicht so schnell angehen und daher glaubte ich, dass es mit den „Sub 1:30h“ klappen wird. Ab dem Anstieg zum Philosophenweg wird es dann schwer einzuschätzen, ob man noch auf Kurs ist, denn die ständig wechselnde Steigung lässt kein konstantes Tempo zu. Allerdings war mir hier schon klar, dass ich nicht mehr ganz so gut unterwegs war, denn ich wurde überholt und überholte selbst kaum – ein schlechtes Zeichen denn üblicherweise überhole ich bergauf mehr. Dazu lief ich weiterhin am Limit und konnte wirklich nicht schneller.
Bergab zum Stift Neuburg dann das übliche Spiel – alle liefen mir unglaublich schnell davon und obwohl ich so schnell lief wie ich konnte, hielt ich nicht mit.
Bei Kilometer 14 habe ich üblicherweise noch mal einen Messpunkt. Das ist genau, wenn man vom Anstieg am Stift Neuburg wieder unten in Ziegelhausen ankommt. Hier muss ich in knapp unter einer Stunde vorbeikommen, dann sollte es mit unter 1:30h klappen. Leider konnte ich das in diesem Jahr nicht genau sagen, denn ich hatte nach dem Warmlaufen vergessen meine Stoppuhr zu nullen. So konnte ich nur grob schätzen wie lange ich morgens Warmlaufen war und glaubte trotz aller Anstrengung noch ziemlich genau auf 1:30er Kurs zu sein.
Leider konnte ich aber – weiter am Limit laufend – das flache Stück zum Anstieg zum Schlosswolfsbrunnenweg nur 4:10er Kilometer-Zeiten laufen. Auch bergauf quälte ich mich, ohne wirklich einzubrechen aber auch ohne wirklich schnell zu sein. Ab Kilometer 19 geht es nur noch bergab und meine geschätzte Zeit sagte mir, dass es eher knapp über 1:30h werden würde. Dennoch gab ich alles bergab und trotzdem liefen mir wieder die anderen Läufer völlig davon.
Als ich ins Ziel einlief, sprang die dort aufgestellte Uhr genau auf 1:31h. Daher dachte ich zunächst ich sollte mit der Nettozeit eine 1:30:xx gelaufen sein. Als ich dann aber in der Ergebnisliste (und später auch in meiner bearbeiteten Aufzeichnung) sah, dass ich sogar nur 1:31:31h gelaufen bin, war ich schon enttäuscht. Dafür dass ich alles gegeben habe und nicht eingebrochen bin, kein Seitenstechen und nix hatte, sollte eigentlich mehr drin sein. Es war wohl einfach nicht mein bester Tag bzw. ich bin einfach das gelaufen, was unter normalen Umständen mit knapp über 200 Jahreslaufkilometer und 1200 auf dem Rad drin ist. Früher ging da auch schon mal trotz wenig Training mehr. Ich habe wohl meinen über Jahre aufgebauten Puffer die letzten 2-3 Jahre eher abgebaut und langsam ist er leer ;-). Insgesamt landete ich damit auf Platz 109 von 2601 Männern.