Beim diesjährigen Mannheim Marathon am 4. Juni startete ich zusammen mit meiner Frau in der Bike & Run Wertung. Dabei startete man zu zweit und durfte ein Fahrrad mitführen, das heißt einer läuft und einer fährt. Wechseln konnte man zu jeder Zeit. Bei der Anmeldung hatten wir die Ausschreibung irgendwie nicht richtig gelesen, denn wir sind davon ausgegangen, dass in dieser Form der ganze Marathon absolviert werden muss. Letztlich ging das Rennen jedoch nur über die Halbmarathon-Distanz und da bei mir das Training seit April wieder recht gut lief, überredete ich Clara, dass ich den Halbmarathon alleine laufen „durfte“ und sie mich dabei mit dem Rad begleitete.
Durch die Vorbereitung auf die Challenge Roth habe ich in diesem Jahr so viel wie schon seit ca. 4 Jahren nicht mehr trainiert: ca. 450km gelaufen, knapp über 2000km auf dem Rennrad und sogar schon 15km Schwimmen. In Heidelberg lief ich vor ein paar Wochen auf der bergigen Strecke den Halbmarathon knapp unter 1:32h – da wollte ich nun auf flacher Strecke auf jeden Fall die 1:30h unterbieten – je weiter drunter, desto besser. Dennoch ging ich es erst mal etwas vorsichtig an und lief die ersten Kilometer mit einem 4:10er Schnitt los, was etwas aber nicht viel schneller als der für 1:30h notwendige 4:15er Schnitt war. Es war zwar sicher nicht locker, aber am Limit war es auch nicht und so spulte ich Kilometer für Kilometer recht konstant runter. Um uns herum waren immer die gleichen zwei-drei Teams, die bei jedem Kilometer den Läufer wechselten. Obwohl ich am Vortag vier Stunden leicht wellig Rennrad gefahren bin, merkte ich davon wenig in den Beinen.
Irgendwann um Seckenheim so nach ca. 9km war ich immer noch gut drauf und wir beschleunigten etwas. Schnell ließen wir so die Läufer um uns hinter uns und waren auf einmal alleine, was auch daran lag, dass in der Bike & Run Wertung nur 86 andere Teams am Start waren. Der Lauf ging außerdem eine halbe Stunde vor dem Hauptlauf los, damit es durch die Räder nicht zu Platzproblemen auf der Strecke kommen konnte.
Die 10km-Marke passierten wir in 41min, was etwas schneller als 4:10min/km war und da beganne es auch richtig Spaß zu machen, da ich noch etwas schneller laufen konnte und nicht das Gefühl hatte, hintenraus noch etwas einzugehen, was mir die letzten Jahre häufiger mal passiert ist. Die Kilometer lief ich ab da in knapp unter 4 Minuten.
Irgendwann merkte ich, dass ich insgesamt unter 1:25h bleiben konnte, wenn ich nur weiter knapp unter 4min/km bleiben würde. Motiviert liefen wir so die letzten Kilometer durch Mannheim. Auf der Zielgeraden musste ich dann noch mal alles geben um die Zeit zu schaffen. Außerdem kam doch noch mal ein Team von hinten im Endspurt ran, mit dem wir letztlich zeitgleich ankamen.
Im Ziel blieb die Uhr bei 1:24:56h stehen. Somit belegten wir in der Mixed-Wertung den dritten Platz und durften noch zur kleinen Siegerehrung, wo es einen Pokal sowie ein Buch anlässlich des 200jährigen Jubiläums der Erfindung des Laufrades in Mannheim gab. Ich war super zufrieden mit dem Ergebnis. Es war zwar nicht meine absolute Bestzeit, aber schneller bin ich schon 4 Jahre nicht mehr einen Halbmarathon gelaufen. Auch dass ich sehr konstant bzw. sogar immer schneller wurde, war eine prima Bestätigung des Trainings der letzten Wochen. Es scheint trotz Jahren mit reduzierten Trainingsumfängen für mich wieder zu reichen mit 2-3 Monaten ordentlichem Training eine Langdistanz anzugehen. Wäre ich in der echten Halbmarathon-Wertung gestartet, so hätte ich in der Zeit den 26. von knapp über 1900 Männern belegt.