Eine Woche nach dem Heidelberger Halbmarathon ging es schon weiter zum Düsseldorf Marathon. Dort lief Daniel, ein guter Freund von mir, seinen ersten Marathon und ich zog schon lange in Betracht, ihn dabei zu begleiten. Seine Zielzeit war unter 4h zu bleiben, je mehr desto besser. Nun ist das natürlich eine Zeit, die ich eigentlich gut unterbieten kann, allerdings war mein Training in den Wochen davor nicht besonders optimal und nach dem Heidelberger Halbmarathon hatte ich die ganze Woche über schwere Beine. Dass wir dann freitags in der Sportstunde noch Fußball gespielt haben und Seilgesprungen sind, hat es nicht besser gemacht. Trotzdem meldete ich mich samstags noch an. Mich beruhigte vor allem, dass ich bei einem Ironman noch einen ordentlichen Marathon nach dem Schwimmen und Radfahren laufen kann. Dann sollte es doch so auch auf jeden Fall klappen.
Wir fuhren früh morgens mit der S-Bahn von Neuss nach Düsseldorf. Neben Daniel war auch noch sein Trainingspartner Bernd dabei. Daniel und Bernd hatten ein ähnliches Trainingsniveau und so liefen wir erstmal gemeinsam los. Zum Start regnete es die ersten Kilometer und da ich mich für ein kurzes Shirt entschieden hatte, fror ich die ersten Kilometer. Das hörte jedoch sofort auf, als der Regen stoppte.
Wir nahmen uns vor mit einem 5:30er Schnitt loszulaufen. Das entspricht einer Zielzeit von ca. 3:52h. Sollte es hart werden, würden wir genug Puffer zu den 4h haben und sollte es gut laufen, so wäre auch eine gute schnellere Zeit drin.
Die ersten Kilometer klappte es halbwegs, den 5:30er Schnitt zu laufen, da es noch recht voll war. Doch als sich das Feld dann weiter auseinander zog wurden wir schneller. Unzählige Male ermahnten wir uns doch wieder langsamer zu laufen, doch Kilometer für Kilometer liefen wir 15-20s schneller als geplant.
Daniel und Bernd fühlten sich dabei die ganze erste Hälfte noch sehr gut. Ich hatte von Anfang an etwas Hunger und schon nach 13-14km merkte ich den Muskelkater von Heidelberg bei jedem Schritt. Den Hunger bekam ich langsam in den Griff, indem ich bei jeder Verpflegungsstation Banane und Gel aß. Die Beine wurden auch nicht schlimmer und so liefen wir Kilometer für Kilometer weiter. Den Halbmarathon passierten wir in 1:52:48h – hatten also einen guten Puffer auf die 4h.
Auch nach 30km fühlten wir uns den Umständen entsprechend noch gut und waren uns langsam sicher, dass auch der Mann mit dem Hammer, sollte er denn kommen, uns nicht von einer Zeit unter 4h abhalten würde. Mitte der 30km wurde es dann für Daniel und Bernd etwas zäher. Meine Beine merkte ich zwar weiterhin, aber nicht so, dass es mich langsamer machte.
Nach den letzten harten Kilometern kamen Daniel und ich nach 3:45:50h ins Ziel. Bernd machte auf den letzten Kilometern etwas langsamer und kam knapp 3min nach uns an. Daniel lief damit einen top ersten Marathon und unterbot seine Zielzeit um mehrere Minuten. Ich war auch sehr zufrieden. Für meinen Trainingszustand war das absolut ok und einen Marathon mehr auf der Liste zu haben ist immer prima. Toll war vor allem, dass wir die zweite Hälfte gerade mal 14 Sekunden langsamer als die erste Hälfte gelaufen sind. Und ach ja, mit dieser Zeit belegte ich den 1046. Platz unter 2170 Männern.