Am 25. Juli fand mit dem Heidelbergman endlich wieder ein Wettkampf statt und ich nahm motiviert und fit teil. Und trotz anderslautender Vorhersage hatte es nachts auch nicht geregnet und die Strecke war somit trocken und die Abfahrten damit deutlich sicherer.
Mein Trainingszustand war sicher gut, wenngleich mein Fokus in den Wochen davor eher auf Ausdauer als auf Tempohärte lag. Seit Corona habe ich meine Radumfänge deutlich gesteigert. Bin ich bis einschließlich 2019 trotz mehrere Langdistanzen nie über 4000km Rennrad im Jahr gefahren (meist deutlich weniger), so waren es 2020 über 8000km und auch 2021 hatte ich schon fast 7000km in den Beinen. Gelaufen bin ich knappe 800km, was ich auch in früheren Jahren gerade mal am Jahresende hatte. Wirklich harte Intervalle hatte ich seit Mai weder beim Laufen noch beim Radfahren gemacht, doch immerhin war auch mein erstes Everesting am 26. Juni dabei – Höhenmeter hatte ich also genügend trainiert.
Fürs Schwimmen war ich „bestens“ vorbereitet. Knapp 8km bin ich 2021 geschwommen, aber da 1500m davon in der Woche vorm Rennen waren und die gut klappten, war klar, dass ich gut durchkommen werde. Den Neo hatte ich zuletzt 2019 und damit vor dem Rennen gar nicht an ;-).
Coronabedingt wurde der Start von hinter der Alten Brücke vor diese verschoben, womit die Strecke kürzer wurde. Dazu fand ein Rolling-Start statt, bei dem alle paar Sekunden fünf Starter ins Wasser gelassen wurden. Ich reihte mich zusammen mit meinem Bekannten Markus gefühlt in der Mitte des Feldes ein und wenige Minuten nach den ersten ging es auch schon für uns los.
Beim Sprung ins Wasser rutschte natürlich sofort meine Brille von der Nase und so richtig dicht habe ich sie nicht mehr bekommen, doch irgendwie hat es nicht so sehr gestört. Spaß gemacht hat das Schwimmen nicht, ich wurde gefühlt nur überholt, aber durch den Rolling Start war es immerhin ruhig und entspannt. Wasserschatten fand ich nie und bin gefühlt recht einsam links der meisten anderen geschwommen.
Beim Ausstieg war ich überrascht, dass erst 18min-irgendwas auf der Uhr stand. Da muss die Strömung stärker gewesen sein, als sie sich angefühlt hat, denn 1400m schwimme ich im See eher in 30min :-). Damit belegte ich ungefähr den 200. Platz unter etwas mehr als 300 Männern. Also so wie immer am Ende des zweiten Drittels. Auch mit mehr Schwimmtraining wäre ich kaum eine Minute schneller gewesen. Damit hatte ich die richtigen Prioritäten gesetzt ;-).
Auf dem Rad gab ich gleich Gas und auch wenn es von Beginn an weh tat, kam ich gut voran. Bei meinem ersten Wettkampf mit Wattmesser half mir dieser an den Bergaufstücken nicht zu schnell bzw. konstant zu fahren und auch auf den weniger steilen Stücken mich nicht zu sehr auszuruhen, sondern immer gut Druck auf den Pedalen zu haben. Wie immer habe ich dabei nur überholt. Neu war, dass ich bergab gar nicht überholt wurde sondern selber sogar überholte. Durch die trockene Strecke, die Streckenkenntnis und die Scheibenbremsen traute ich mir mehr zu als sonst. Das Radfahren beendete ich etwas unter 1:15h und damit deutlich schneller als bei allen vorherigen Teilnahmen (sonst immer über 1:20h). Die vielen Kilometer machten sich bezahlt. Das war die 63. beste Radzeit. Normalized Power betrug 256W.
Beim Laufen war es von Beginn an schwer und auch die Anfeuerungen meiner Eltern, Frau und Kinder und von Rio ließen mich nur etwas schneller werden ;-). Nachdem der erste steile Kilometer geschafft war, stand auch auf dem fast flachen Teil meist 5:xx min/km auf der Uhr und ich glaubte schon, dass ich annährend 50min für die 10km brauchen würde, doch scheinbar war es nicht so langsam wie es die Uhr anzeigte und wie es sich anfühlte und nach der Wende konnte ich bergab doch meist um die 4min/km laufen. Am Ende betrug meine Laufzeit etwas unter 43min. Zwar war ich früher oft knapp an den 40min dran, doch da ich zuletzt wenig und vor allem wenig schnell gelaufen bin, passte es schon. Dass ich mit der 79. Laufzeit vermutlich zum ersten Mal relativ gesehen beim Laufen schlechter als beim Radfahren war, ist schon etwas Besonderes für mich, aber ich bin sicher das Radniveau halten zu können und mich gleichzeitig beim Laufen verbessern zu können :-).
Am Ende belegte ich den 79. Platz unter 305 Männern, was vergleichbar mit anderen Teilnahmen war. In meiner Altersklasse AK35 war ich dagegen „so gut“ wie nie und belegte den vierten Platz von 34. Da auch Baden-Württembergische Meisterschaften waren und ich als Startpass-Inhaber mitmachen durfte, belegte ich dort sogar den zweiten Platz unter zehn ;-), wenngleich mir natürlich klar war, dass viele bessere Triathleten gar nicht am Start waren. Insgesamt hat es Spaß gemacht und ich war den ganzen Wettkampf nah am Limit, womit ich sehr zufrieden war und das Lust auf mehr gemacht hat.