Meinen dritten Marathon innerhalb von drei Wochen (inkl. Wandern) lief ich am 17. Oktober auf dem Hockenheimring. Warum? Anfang 2021 hatte ich mir ein paar sportliche Ziele fürs Jahr ausgedacht und eines war entweder den bergigen HD Marathon unter 3:50h oder einen flachen Marathon unter 3:10h zu laufen. Zwar war ich mit Heidelberg sehr zufrieden, aber unter 3:50h war es nicht.
Da ich nach dem Trail-Marathon kaum Nachwirkungen hatte, kam mir bald der Gedanke die Form mitzunehmen und auf dem Hockenheimring zu schauen, ob es mit den 3:10h klappen könnte. Nachdem ich am 10. Oktober noch mal einen flotteren 2h-Lauf auch gut verkraftete, meldete ich mich an.
Der Start wurde als Rolling-Start durchgeführt, d. h. alle fünf Sekunden durfte eine bzw. einer loslaufen. Irgendwie war ich morgens daheim recht entspannt und trödelte rum, so dass ich erst kurz vor meiner Startzeit mit dem Rad am Ring bei Nebel ankam. Dort hab ich schnell meine Tasche abgegeben und musste dann noch knapp 1,5km zum Start laufen bzw. – da am Parkplatz niemand mehr zu sehen war – rennen. Dort waren auch nur noch ein/zwei andere. Dank des Rolling-Starts war das aber kein Problem, und so lief ich direkt los.
Für 3:10h musste ich 4:30min/km laufen und so startete ich auch direkt in dem Tempo. Insgesamt mussten 9,5 Runden gelaufen werden. Der Diesel war schnell warm und bei überraschend niedrigem Puls (150-155) lief ich Runde für Runde. Zunächst überholte ich viel und wurde selbst von drei leicht schnelleren Läufern überholt, was sich nach knapp 1,5 Stunden änderte, als der Halbmarathon startete, wo natürlich viele schnellere Läufer:innen unterwegs waren.
Der Puls blieb niedrig, doch da ich auch schon wieder früh ein leichtes Hungergefühl hatte (nach diesmal acht Honig-Toast), begann ich schon nach 10km auf jeder Runde ein Gel zu essen, was ich auch gut vertrug. Schon bald war mir klar, dass heute vor allem die Beine mein Problem sein werden, denn ich merkte schon früh jeden Schritt, konnte aber dennoch das Tempo gut halten. Den Halbmarathon passierte ich nach ca. 1:33h. Da es trotz schwerer Beine weiter gut lief, überlegte ich schon ab welcher Runde ich etwas schneller laufen könnte, um vielleicht eine Zielzeit von 3:05h zu erreichen.
Aber daraus wurde nix. Die Beine wurden immer schwerer und schwerer und so wurde ich auf der letzten Runde sogar noch leicht langsamer statt schneller. Dennoch beendete ich den Marathon in 3:08:41h, war also auf der zweiten Hälfte etwas langsamer als auf der ersten. Mein Ziel von 3:10h hatte ich damit aber erreicht und durch die schweren Beine war auch klar, dass das heute das bestmögliche Ergebnis für mich war.
Auch am nächsten und übernächsten Tag kam ich kaum die Treppe daheim hoch und runter – so einen Muskelkater hatte ich lange nicht mehr. Sicher eine Folge, dass ich durch so viel Sport wie eigentlich nie zuvor zwar ziemlich fit war, aber da ich nur zwei Mal die Woche Laufen war, waren es die Beine noch nicht so gewohnt. Dennoch stimmte mich die Zeit optimistisch, mit mehr Laufkilometer bald noch mal einen Marathon unter 3h angehen zu können.
Die Zeit bedeutete den 32. Platz unter 189 Läufern und der 14. von 35 in der AK35. Das Niveau bei dem erstmals ausgetragenen Event war also verhältnismäßig hoch, denn relativ gesehen war ich gerade bei einem Marathon schon lange nicht mehr „so weit hinten“. Aber gut, eigentlich zählen für mich nur die Zeiten :-).