Nach 2019, 2022 und nun auch 2023 wird die Teilnahme beim 24h Radrennen „Rad am Ring“ auf dem Nürburgring zu einem traditionellen Pflichttermin für mich. Gemeinsam mit Michael, Ingo und meiner Tochter Meike starteten wir am Freitagnachmittag (21.7.) wie immer vollgepackt zum Nürburgring, wobei der Großteil unseres Gepäcks sogar in Franks Anhänger war.
Schon bei der Anfahrt am Nürburgring war schnell klar, dass dieses Mal mehr los war, denn wir standen schon vor der Einfahrt auf der Straße kurz im Stau. In den beiden Jahren zuvor konnten wir direkt auf den Ring durchfahren. Auch als wir am Platz ankamen, schien alles erst mal etwas voller und enger. Nachdem wir innerhalb unseres ausgewiesenen Platzes endlich entschieden hatten, wie wir uns aufbauen sollten, stellte sich alles im Nachhinein entspannter dar, denn unsere Parzellennachbarn kamen zum Glück nicht, da sie vermutlich irgendwo anders untergekommen waren. Nach dem Aufbau holten wir noch die Startunterlagen ab und aßen zu Abend ehe uns eine wirklich sehr kalte Nacht unter 10°C im Zelt erwartete. Zum Glück hatte Frank noch einen Heizlüfter dabei und es gab Strom fürs Zelt. So konnte ich immer wenn ich wach war mal kurz aufheizen.
Am nächsten Morgen bei zum Glück wieder wärmeren Temperaturen stand zunächst Meikes Radrennen über eine Runde auf der Grand Prix Strecke an, bei dem sie den 5. Platz unter 14 Mädchen belegte.
Nach einem kurzen Essen ging es auch schon mit dem 24h Rennen los. Frank, Daniel und ich starteten als Einzelstarter. Ingo war der erste Fahrer des 4er Teams um Michael, Koni und spontan Clara.
So motiviert wie 2022, wo ich die ganze Nacht durch fuhr und so auf 18 Runden (ca. 460km und 9500Hm) kam, war ich dieses Mal nicht. Ich wollte einfach mal losfahren und es vor allem langsam angehen lassen. 2022 war ich zu Beginn etwas zu schnell, wodurch die Nacht dann zäh wurde.
So fuhr ich dahin und es machte von Anfang an nicht ganz so viel Spaß, da ich strikt nach Wattmesser fuhr und vor allem auf den Bergaufstücken auch ordentlich überholt wurde – es waren deutlich mehr Teilnehmer und vor allem mehr Staffelteilnehmer am Start, die natürlich nicht so sehr mit ihren Kräften haushalten müssen.
Schon recht früh hielt ich wieder auf jeder Runde bei der Verpflegungsstelle auf der hohen Acht an und mir wurde bald sicher klar, dass ich nicht die ganze Nacht fahren werde, denn ich war früh müde und kaputt. Daher nahm ich mir vor, die Ötztaler Hohenmeter zu schaffen. Als es dunkel war, musste ich auf dem langen Bergaufstück zur hohen Acht echt schauen, dass ich keine Schlangenlinie fahre. Einmal unterhielt ich mich mit einem Mitfahrer auf dem Stück – das war die kurzweiligste Auffahrt des Tages.
Zwischendrin machte ich zwei richtige Essenspausen. Mittlerweile waren auch Clara und Katharina nachgekommen und aufgrund eines kurzfristigen Ausfalls in unserem 4er Team musste Clara einspringen und fuhr so auch noch zwei Runden. Kurz nach 1h nachts war es dann für mich vollbracht. Nach 10 Runden, ca. 260km und knapp 6000Hm legte ich mich schlafen, ohne den Wecker zu stellen.
Nach einem guten Frühstück fuhr ich am nächsten Morgen gegen 9h wieder los. Es war schon etwas windiger aber da ich mich überraschend gut erholt hatte und ich maximal noch Zeit für ca. 4 Runden hatte, fuhr ich zumindest etwas schneller, wodurch es auch wieder mehr Spaß machte, wenn man nicht ständig Leute fahren lassen muss, bei denen man eigentlich locker mithalten könnte.
Allerdings konnte ich dann nur noch zwei Runden fahren, denn dann wurde das Rennen abgebrochen. Wir dachten zuerst wegen des Winds, aber wie sich rausstellte, war es wegen eines Rettungseinsatzes, bei dem dem Fahrer scheinbar nichts schlimmeres passiert ist. So konnte wir schon etwas früher zusammenpacken und rundeten das schöne Wochenende mit einem gemeinsamen Essen in Walldorf ab.
Ich freue mich schon auf nächstes Jahr. Dann habe ich sicher vor, wieder eher an die 18 Runden ranzukommen.