Nach 2007 nahm ich am 24. September 2023 zum zweiten Mal beim Berlin Marathon teil. Die Idee war, dass wir einen Familien-Kurzurlaub machen, da die Kinder gerne mal das Brandenburger Tor usw. sehen wollten und ich dann sonntags ohne Ambitionen den Marathon laufen würde. Für einen Startplatz musste man sich im November 2022 für eine Verlosung registrieren und es klappte auch prompt. Dass dann noch der Ironman Nizza zwei Wochen vorher dazwischen kommen würde, war nicht geplant, denn im November 2022 war der noch gar nicht angekündigt.
Durch die frühe Anmeldung kam auch noch Claras Landschulheim in Paris dazwischen und daher fuhr ich mit den Kindern mit dem Auto direkt freitags nach der Schule mit dem Auto los und Clara kam erst nach Mitternacht mit dem Zug direkt aus Mannheim nach.
Der Samstag war dann geplant sehr vollgepackt. Zunächst mussten wir noch mal an die Raststätte Grunewald fahren, wo ich am Vorabend beim Aufräumen des Autos aus Versehen Meikes (in Tempos eingewickelte) Zahnspange in den Müll geworfen habe. Zum Glück lag sie gleich ganz oben in der Tonne, so dass ich diese nicht ausleeren und durchsuchen musste. Danach ging es zum Flughafen Tempelhof zur sehr großen Marathon Messe und zur Abholung der Startunterlagen ehe noch die Mauer Gedenkstätte, das Brandenburger Tor, Reichstag, Alexanderplatz, Hackesche Höfe usw. auf dem Plan standen. Den Tag beendeten wir mit einer Pizza im Hotelzimmer ehe ich schon gegen 23.00h einschlief.
Wir wohnten am Hauptbahnhof quasi direkt am Start. Nach drei hellen Honigbrötchen holte mich meine Kollegin Katja ab und zusammen machten wir uns auf ins Getümmel. Mit Kleiderabgabe, Toilette und kurzem Warmlaufen erreichten wir auf dem weitläufigen Gelände die Startaufstellung noch rechtzeitig aber erst kurz vor dem Start um 9.15h. Schon da war es irgendwie gefühlt voller als 2007 und obwohl wir in Startblock C (von A..K) waren, dauerte es 10 Minuten, bis wir an der Startlinie waren und loslaufen konnten.
Geplant hatten wir mit ca. 4:37min/km loszulaufen, was einer Zielzeit von 3:15h entsprechen würde. Ob ich das zwei Wochen nach dem Ironman Nizza drauf hatte oder nicht konnte ich überhaupt nicht einschätzen. Es konnte gut sein, dass ich sogar noch etwas schneller laufen könnte, aber auch das Gegenteil konnte ich nicht ausschließen. Ich wollte es einfach probieren so lange es ging und notfalls einfach langsamer machen. Erholt hatte ich mich jedenfalls ganz ordentlich seit Nizza, denn auch nach zwei Läufen über je eine Stunde in der Vorwoche merkte ich die Beine nicht wirklich.
So liefen wir Kilometer um Kilometer wie ein Uhrwerk um die 4:37min/km und es fühlte sich gut an. Leider musste ich nach ca. 10km kurz auf die Toilette, obwohl ich zwei Mal kurz vor dem Start war und gar nicht so viel getrunken hatte. Nach 2-3km mit etwas höherem Tempo holte ich Katja wieder ein und wir liefen wieder zusammen.
Das Niveau erschien mir schon da recht hoch, denn es blieb von Beginn bis zum Ende stets ziemlich voll um uns herum, obwohl wir eigentlich stets am langsamen Überholen waren. Da es sich auch nach 30 Kilometer immer noch gut anfühlte, entschied ich kurz danach leicht zu beschleunigen. Ab da begann es noch mehr Spaß zu machen und so überholte ich weiterhin, nun in ca. 4:20min/km.
So erreichte ich sehr zufrieden nach 3:11:40h weiterhin in einem sehr dichten Feld das Ziel auf der Straße des 17. Juni. Auch Katja kam kurz nach mir und auch deutlich unter 3:15h ins Ziel. Damit belegte ich den 4488. Gesamtrang unter 28582 Läufern sowie den 888. unter 4716 in der AK40. Relativ gesehen war es sogar einer meiner schlechteren Marathons.