Am 25. Februar 2024 startete ich beim Bergwerkmarathon im Thüringischen Merkers. Der Lauf fand dort ca. 500m unter der Erde im Salzbergwerk bei ca. 20°C statt. Gelaufen wurde auf einer 3,3km Runde, die 13 Mal absolviert werden musste und so zu knapp 43km führten. Da es kaum flach sondern durchaus auch steil hoch und runter ging, kamen pro Runde ca. 60Hm und insgesamt 750Hm zusammen. Bestzeitenfähig war der Lauf also nicht.
Mit Christoph zusammen reiste ich schon samstags an und wir besuchten noch die Wartburg im nahe gelegen Eisenach. Der Lauf am Sonntag startete erst um 11.00h, weshalb wir fast ausschlafen und noch in Ruhe im Hotel in Bad Liebenstein frühstücken konnten (3 helle Brötchen mit Käse, etwas Müsli mit Jogurt, Obst).
Im Bergwerk angekommen ging es auch schon gleich im sehr engen Lastenfahrstuhl nach unten, wo wir dann mit LKWs auf der Pritsche zum Start im „Bunker“, einer großen Halle im Bergwerk, gefahren wurde. Die Fahrt war das Highlight, denn die Fahrer fuhren die verwinkelte Strecke im Schacht, der meist gerade so groß war, dass die LKWs durch passten, gekonnt sehr flott, was sich fast nach Achterbahnfahrt anfühlte.
Im Bunker hatten wir noch fast zwei Stunden bis zum Start Zeit, den wir mit der Lasershow, dem Steigerlied, beim Toilettenanstehen und mit Zuschauen beim 10km-Lauf verbrachten.
Doch die Zeit verging schnell und in etwas Hektik kamen wir gerade so pünktlich zu unserem Start in die Startaufstellung. Ich wollte den Lauf vor allem als Erlebnis nutzen und mein Plan war es so zu laufen, dass ich danach halbwegs normal weiter (für die Challenge Roth im Juli) trainieren könnte. In der Vorbereitung lief ich oft nur 2-3x die Woche, aber seit Januar 5x länger, weshalb ich sicher ausreichend vorbereitet war.
Ich kannte das Höhenprofil nicht und war schon etwas überrascht, dass es nicht nur leicht bergauf und bergab ging, sondern teilweise durchaus steil war. Die ersten beiden Runden war ich in ca. 15:30min etwas zu schnell und mir war klar, dass ich das nicht werde durchhalten können bzw. wenn, dass die Regeneration dann sehr lange dauern würde. Daher lief ich etwas langsamer und von da an meist um die 16:40min pro Runde. Trotzdem war es nicht wirklich locker. Ich weiß nicht, ob es die Höhenmeter waren oder auch die (trockene) Luft, die oft etwas modrig und nach LKW-Diesel roch, dass es sich etwas schwerer als sonst anfühlte.
Ab Runde 3 wurde es ein bisschen langweilig, denn mir war an jeder Stelle klar, dass ich noch 10, 9, 8,… mal dort vorbei kommen musste. Dennoch lief ich weiter und weiter und irgendwie ging jede Runde doch recht schnell rum. Am Ende jeder Runde sah man auf einer Leinwand seine aktuelle Platzierung und die war meist um Platz 20. Nach Ende der 7. Runde, also nachdem die Hälfte rum war, sprang ich schlagartig auf Platz 12, da es möglich war, den Lauf auch nach dem Halbmarathon zu beenden. Ich lief erst mal mein Tempo weiter, hoffte aber irgendwie noch unter die ersten 10 zu kommen. Doch die nächsten Runden blieb ich 12.
Obwohl ich gut gefrühstückt und auch im Bergwerk noch ein Gel und einen Muffin vor dem Start gegessen hatte, bekam ich schon von Beginn an etwas Hunger. Ich hatte vier Gels dabei, doch ich bemerkte nach knapp einer Stunde zufällig, dass in jeder der beiden Verpflegungsstellen auf der Runde immer ein paar Powerbar-Gels lagen. Von da an aß ich pro Runde mindestens eins (ich hatte es immer in der Hand und nippte ständig etwas daran), womit der Hunger halbwegs wegging und auch keine Magenprobleme kamen.
Auf der Strecke waren stets Läufer um mich herum, da ich permanent überrundete. Dadurch war es für mich schwer einzuschätzen, ob ich Plätze gut machte. Vor allem auf den steileren Bergabstücken ließ ich es gut laufen und habe da im Gegensatz z. B. zum Heidelberger Halbmarathon viel Zeit und Plätze gut gemacht.
Trotzdem lief ich mein Tempo konstant weiter und machte erst auf den letzten beiden Runden etwas Tempo (dann wieder 15:30er Runden). Auch nach Ende der vorletzten Runde war ich immer noch auf Platz 12.
Ins Ziel kam ich abschließend nach 3:32:10h auf Platz 9 von 116 Männern, was Platz 3 unter 26 Mitvierzigern bedeutete.
Anschließend fuhren wir wieder auf der LKW-Pritsche noch zu einer Salzkristallgrotte. Auch hier war die ca. 15-20minütige einfache Fahrt das Highlight.
Auch durch die vielen schnellen Bergabpassagen hatte ich natürlich ordentlichen Muskelkater am Montag, der auch durch zwei lockere Radtouren bis Mittwoch nicht viel besser wurde. Da bekam ich dann als zusätzliche Quittung auch noch eine Erkältung, aber da es die erste in der Trainingszeit im Winter war, konnte ich das verschmerzen.