Frankfurt Marathon 2010

Am 31.10.2010 lief ich in Frankfurt meinen 20. Marathon. Das Training lief gut, und bis auf den schlechten Halbmarathon drei Wochen zuvor waren auch die Wettkämpfe durchaus im grünen Bereich. Also wollte ich zum Saisonende zumindest noch mal eine Zeit unter 3 Stunden, im Idealfall eine neue Bestzeit laufen (unter 2:56:35h).

Das Wetter spielte mit: Wenig Wind, klar und Temperaturen von über 10°C. Pünktlich zum Startschuss kam sogar die Sonne raus, die anschließend nicht mehr verschwand.

Glücklicherweise fällt der Frankfurt Marathon jedes Jahr auf den Tag nach der Zeitumstellung und so konnte ich quasi ausschlafen. Das war auch notwendig denn die Wochen (inklusive dem Samstag) vor dem Wettkampf war ich sehr in der Firma eingespannt.

Obwohl ich im ersten Startblock stand, war ich leider wohl doch zu weit hinten und nach dem Start war es zunächst sehr voll. Trotz der Menge konnte ich zumindest gut loslaufen und war stets unter 4:15min/km, die notwendig sind um in 3h ins Ziel zu kommen. Auch die 3h-Zugläufer waren vor mir, jedoch hatte ich sie mit ihren großen Rucksackfahnen stets im Blick und nährte mich ihnen stetig. Nach knapp 8km war es soweit – ich behielt mein Tempo allerdings bei und überholte sie und entfernte mich sehr langsam von ihnen. Bereits vom Start weg hatte ich wieder ein leichtes Hungergefühl und so entschloss ich mich bereits nach knapp 15km ein erstes Gel zu essen, welches ich problemlos verdaute.

Die weiteren Kilometer konnte ich problemlos konstant weiterlaufen und so beendete ich den ersten Halbmarathon knapp unter 1:28h. So lief es immer weiter, bis ich nach Kilometer 32 nochmal ein Gel zu mir nahm. Anschließend bekam ich plötzlich wieder Seitenstechen und mein Tempo wurde langsamer. Zwar war es nicht sehr schlimm, dennoch musste ich mich nun mit Zeiten um die 4:20-4:25min/km hinnehmen. Glücklicherweise ging es mir ansonsten sehr gut (lockere Beine, etc.) und ich war auch noch in der Lage zu rechnen (dies kann ich nicht bei jedem Marathon, wenn ich wissen will ob ich meine Zielzeit noch erreichen kann). Daher rechnete ich aus, dass ich nur ein 4:30er Tempo halten muss, um noch unter 3h zu bleiben. Also lief ich mit Seitenstechen diesem Tempo weiter in der Hoffnung, dass die Schmerzen verschwinden. Doch das wollte nicht passieren. Weiter beruhigt, dass eigentlich nichts schief gehen kann, ging es wieder durch die Frankfurter Innenstadt um die großen Hochhäuser herum. Zwischen KM 38 und 39 wurde ich leider von den 3h Zugläufern überholt und ich konnte leider nicht mithalten. Doch diese sind vor mir gestartet und waren wohl auch etwas zu flott unterwegs, weshalb mir weiterhin klar war, dass mein 3h Ziel nicht in Gefahr war.

Und dann, als das Ziel in Reichweite war, waren plötzlich auch meine Schmerzen weg. Auf einmal konnte ich wieder schön beschleunigen und konnte sofort die knapp 50m auf die Zugläufer gutmachen und diese sofort überholen. In diesem Schwung machte ich noch mal viele Plätze gut und rannte so schnell es ging in die Festhalle. Dort nahm ich im Gegensatz zu vor 2 Jahren (Zeit damals: 2:59:59h !!!) die tolle Atmosphäre wahr und freute mich über eine Zeit von 2:58:02h. Dies war zwar keine Bestzeit, jedoch wirklich sehr ordentlich. Ein gelungener Saisonabschluss. In Platzierungen bedeutet dies den 495. Platz unter 7861 Männern.

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