Ironman Germany 2011

Am 27. Juli 2011 nahm ich zum zweiten Mal beim Ironman Frankfurt teil. Die Vorbereitung verlief gut und so konnte ich unter anderem eine neue Halbmarathonbestzeit aufstellen und auch in den Triathlonwettkämpfen lief es durchaus gut. Leider waren auch 2-3 kürzere krankheitsbedingte Auszeiten vorbei, in denen ich jeweils 1-2 Wochen nicht trainieren konnte – doch manchmal sind Pausen ja auch gut für den Körper, weshalb mich das nicht wesentlich beunruhigte. Aufgrund der Auszeiten bin ich in diesem Jahr auch nicht wie üblich einen Frühjahresmarathon gelaufen. Mein Ziel war daher auf jeden Fall schneller als im letzten Jahr, am besten Richtung 10h.


Doch zum Wettkampf: Das Wetter versprach eher mäßig zu werden: Kalt – 10 bis 15°C, Regen und Wind. Dennoch hoffte ich, dass es doch besser werden würde – doch leider hoffte ich das nur.

 

Das Schwimmen verlief gefühlt sehr gut. Ich war locker, kam mir schnell vor und außer in den ersten 1-2 Minuten bin ich ziemlich außerhalb der Menge geschwommen und kam daher ungestört voran. So überholte ich permanent, was mein Gefühl bestärkte. Der Blick auf meine neue GPS Uhr, die alle 500m vibrierte, war auch stets positiv und so schwamm ich immer um die 9min pro 500m, was gut für mich ist. Leider hatte das ungestörte Schwimmen wohl auch einen Nachteil, nämlich dass ich deutlich weiter geschwommen bin, als notwendig. Am Ende ging ich nach 1:20h aus dem Wasser. Insgeheim habe ich auf 1:15h gehofft, da es aber so locker war und ich mir schnell vorkam, war ich nicht unzufrieden. Die GPS Uhr zeigte übrigens 4,5km statt der offiziellen 3,8km an. Vermutlich ist das nicht ganz genau, aber mehr als 3,8km bin ich sicherlich geschwommen.

 

Im Wechselzelt war es dann ziemlich voll. Da es schon leicht regnete und sehr kalt war (die versprochenen 10-15°C), kleidete sich jeder etwas besser und auch ich wählte ein Radtrikot, Ärmlinge und eine Windweste.

 

Die ersten flachen Kilometer verliefen gut: Mit Rückenwind fuhr ich mit weit über 35km/h nach und durch Frankfurt. Leider wurde der Regen stärker und so hatte ich bereits in Frankfurt komplett nasse Füße. Auch die Hände waren sehr kalt, was ich jedoch durch Faustbilden etc. etwas mildern konnte. Dennoch kam ich auf den ersten 50km gut voran – bis es dann auf den Weg zurück nach Frankfurt ging. Hier herrschte leider starker Gegenwind. Dazu kamen noch kleinere Wehwehchen (mein (geheilter?) Leistenbruch zickte etc.). So schwand meine Motivation leider etwas und ich konnte irgendwie nicht mehr das bringen, was ich eigentlich könnte.

 

In Frankfurt ging es dann wieder etwas besser, denn hier war auch der Gegenwind vorbei. Damit konnte ich auf der zweiten Runde – in der es übrigens weiter immer wieder regnete – zwar nicht mehr so unmotiviert, aber dennoch nicht wirklich sehr schnell fahren. Vor allem der noch stärkere Wind ließ keine gute Zeit zu. In der Wechselzone kam ich dann mit 5 (!!) Pinkelpausen und einer Radzeit von 5:45h an. Ich habe scheinbar wirklich zu viel getrunken bzw. nicht genug geschwitzt. An der Radzeit muss ich wirklich arbeiten, denn hier war ich 11min langsamer als im Vorjahr – wohlgemerkt bei kürzerer Strecke. Leider habe ich beim Radfahren genau die Zeit verloren, die ich beim Schwimmen gewonnen habe.

 

Da ich beim Radfahren durchaus schon meine Beine spürte, war ich mir nicht sicher ob ich schneller als im Vorjahr laufen konnte. Damals war meine Marathonzeit 3:44h, Ziel war dennoch unter 3:30h zu bleiben. Also lief ich bewusst locker los und nach einer Runde (10,5km) waren endlich meine Beine aufgetaut und nach einem Stück Kuchen und einem erneuten Klobesuch fühlte ich mich immer noch sehr gut. So wurde ich von ganz alleine auf der zweiten Runde schneller und fühlte mich weiter sehr gut. Ich fragte mich dann immer wieder, weshalb ich diese Leistung nicht auf der Radstrecke abliefern konnte, denn irgendwie fühlte sich der Marathon nur wie ein Marathon und nicht wie ein Marathon nach 180km Radfahren an. Am Ende meiner zweiten Runde konnte ich auch die erste Frau überholen, die einen schlechten Marathonlauf erwischte.

 

Der Rest des Laufes verlief weiter sehr positiv. Ich wurde zwar auf der letzten Runde etwas langsamer, dennoch fühlte ich mich gut. Und es kam auch kein Mann mit dem Hammer. Im Ziel kam ich dann mit etwas mehr als 10:33h an. Den Marathon lief ich in knapp unter 3:18h. In meiner Altersklasse wurde ich 42. von 139 und gesamt kam ich auf den 561. von 2213 Platz.

 

Da der letzte Eindruck ja bekanntlich gerne überwiegt, bin ich nicht sehr unzufrieden mit der Gesamtleistung. Doch gerade im Radfahren muss ich besser werden. Es reicht scheinbar nicht aus nur täglich zur Arbeit zu fahren, im April 1800km auf Mallorca runterzureißen und dann nur noch alle 2 Wochen eine lange 100-200km Tour zu machen. Hier muss ich in den nächsten Jahren deutlich mehr und vor allem auch strukturierter trainieren. Der Lauf war natürlich perfekt – mit recht wenig Lauftraining so eine Zeit locker zu laufen ist schon ok.

 

Hier noch mein Speiseplan:

Frühstück:

1 Muffin

2 Brötchen mit Butter und Honig

650ml Ultra Buffer

 

Vor dem Start einen Muffin

 

Beim Radfahren ca. alle 20-30min irgendwas (Gel, Riegel). Die erste und letzte Radstunde nur Gel.

Beim Laufen: Nach Gefühl. Am Anfang ein Stück Kuchen, immer wieder etwas Salz, zwischendrin ein Gel. Stets kohlehydrathaltige Getränke.

Schreibe einen Kommentar