Mannheim Marathon 2019

Da ich den Knastmarathon nicht voll gelaufen bin, wollte ich dies Mal zumindest die 3:30h unterbieten. Außerdem hatte ich noch zwei weitere Herausforderungen: Zum einen lief meine Frau mit einer Freundin beim Bike & Run Halbmarathon mit, der 15 Minuten vor dem Marathon startete, und zum anderen liefen zwei Kollegen beim Duo-Marathon mit. Bei beiden Teams war es im Bereich des Möglichen, dass ich sie im Laufe des Marathons einholen könnte :). Das wussten die und das wusste ich ;).

Bei kühlen Temperaturen von etwas mehr als 10°C, Wind und angekündigtem, aber zum Glück nie eingetretenen Regen, ging es um 19h für mich los. Dieses Mal sogar ohne Hunger, denn im Gegensatz zum letzen Jahr, wo ich es verpeilt hatte noch was zu Abend zu essen, hatte ich um halb Fünf noch fünf Honig-Vollkorntoast gegessen.

Da ich unter 3:30h laufen wollte, musste ich immer ganz knapp unter 5min auf dem Kilometer bleiben. Meist lief ich zu Beginn auch eher 4:45min. Als nach knapp 15km meine Frau noch nicht in Sichtweite war, wurde ich ein klein wenig schneller um sie vielleicht doch noch einzuholen. Doch ich schaffte es bis zur Marathonweiche bei Kilometer 20 nicht. Hier war ich schlagartig ziemlich alleine, da die meisten Läufer zum Halbmarathonziel abbogen, und lief erst mal wieder etwas langsamer. Den Halbmarathon absolvierte ich in etwas mehr als 1:42h. Ich hatte also schon 3 Minuten Puffer auf die 3:30h. Ich merkte zwar, dass die Beine erwartungsgemäß etwas schwerer wurden, aber ansonsten fühlte ich mich ziemlich gut.

Nun ging es über den Rhein nach Ludwigshafen und weil es ja noch gut lief, nutzte ich den Rückenwind in Richtung Rheingönheim und lief weiter 4:45min/km. So ca. 1km vor dem Wendepunkt kam mir mein Kollege entgegen und ich merkte, dass ich auch diese Herausforderung ihn einzuholen wohl nicht mehr schaffen würde. Machte mir aber auch nix, denn ich war ja trotzdem sehr gut unterwegs. In Rheingönheim ist ja immer ein kleines Straßenfest mit toller Stimmung. Auch wenn in diesem Jahr nicht so viele Menschen wie sonst anfeuerten, war es trotzdem super. Dort war dann bei ca. 30km der Wendepunkt. Ich prüfte kurz die Zeit und mir war klar, dass wenn ich so weiterlaufen würde, ich auf jeden Fall sogar unter 3:25h bleiben sollte.

Auf dem Rückweg war dann etwas Gegenwind, aber das bremste mich kaum. Ich lief nun so schnell ich konnte, so zwischen 4:30 und 4:40min/km. Es war hart, machte aber richtig Spaß, weil ich mir schnell vorkam und noch viel überholen konnte. Ich begann zu rechnen, dass ich es – wenn nun alles optimal laufen sollte – sogar noch unter 3:20h ins Ziel schaffen könnte.

Auch der „Anstieg“ auf die Rheinbrücke lief gut und dann war es ja auch nicht mehr weit. Auf der Brücke war Kilometer 39 und die Uhr stand bei 3:04h, d. h. mit einem 5er Schnitt sollte es auf den noch verbleibenden 3,2km gerade so klappen.

Diese letzten Kilometer gab ich weiter alles und als ich am Wasserturm war, dachte ich zunächst, dass es knapp nicht reichen würde. Doch dann kam das Ziel doch schneller als gedacht und die Uhr blieb bei 3:19:37h stehen. Das war mein schnellster Marathon seit vier Jahren. Mit der Zeit und wie es gelaufen ist (z. B. die zweiter Hälfte knapp vier Minuten schneller als die erste) war ich sehr zufrieden. Ich belegte damit den 46. Platz von 491 Männern und den 13. von von 68 in meiner Altersklasse M35. Dass ich weder meine Frau noch meine Kollegen eingeholt hatte, war nicht weiter schlimm. Denn die waren einfach (auch ;)) sehr schnell.

Auf diese Zeit hoffe ich nun aufbauen zu können um im Herbst einen noch schnelleren Marathon laufen zu können, damit ich irgendwann mal wieder an alte Zeiten anknüpfen kannn. Denn trotz aller Zufriedenheit: Ich bin über 20 Minuten von meiner alten Bestzeit entfernt und auch im Ironman bin ich schon mehrmals einen schnelleren Marathon gelaufen.